06 August 2010

Fremdenverkehrsabgabe in Österreich

Als Controller fällt mir gnadenvolle Aufgabe zu, die verschiedenen Fremdenverkehrsbeiträge aus Österreich (und aus D) zu bearbeiten, die bei meinem Arbeitgeber landen.
Das ist kein Schweinkram, sondern einfach eine zusätzliche Möglichkeit der Gemeinden Gewerbetreibende vor Ort noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen (weil man ja so ein toller Kurort ist). Klappt prima.
Allerdings ist es ein Riesenaufstand für diese Bescheide (die man größtenteils selbst ausfüllen UND den Beitrag berechnen darf) überhaupt korrekt Werte zu ermitteln.
Die Herrschaften möchten nämlich genaustens wissen, wieviel Umsatz man innerhalb der touristisch wertvollen Gemeinde getätigt hat.
Hört sich nicht dramatisch an, setzt aber voraus das man die Daten überhaupt so aufbereiten kann.
Denn bei uns wird der Umsatz zunächstmal in unseren Vertriebsstationen generiert und deren Einzugsgebiet ist grundsätzlich WESENTLICH größer als der einer kleinen österreichischen Kackgemeinde.
Nebenbei: Österreich ist sowieso "nur" eine Betriebsstätte unserer deutschen Gesellschaft, aber egal.
Also muss man sich über die Kundschaft dem Problem nähern. Bis vor einem Jahr wurde zunächst der Gesamtumsatz in Ö ins Verhältnis zur Gesamtkundenanzahl in Ö gesetzt. Somit hat man den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde. Dann wurden die Touren eines unserer Handelsvertreter an EINEM Tag gezählt, die er in dieser Gemeinde gemacht hat und kam dann auf einen Jahresumsatzwert innerhalb einer Gemeinde.
 Komplizierter wird die Sache, wenn ganze Landstriche betroffen sind, wie z.B. Südtirol
Da musste man sich durch sämtliche Kunden Österreichs quälen, die zugehörigen Postleitzahlen kennen und entsprechend raus kramen, inkl. der Tourenbesuche... ein Horror! Und diese ganze Arbeit für einen Beitrag von (*Tusch*) 47 Euro. (OK, Salzburg ist teurer)
...bei einem Gesamtumsatz in Deutschland von 250 Mios...

Da sieht man mal wieder, das das Verhältnis der stupiden Verwaltungsarbeit die die Behörden den Gewerbetreibenden aufbürdet in keiner vernünftiger wirtschaftlicher Relation steht.
Oder auf mal Klartext: Das ist albern!